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Kategorie: barrierefrei Idstein

Leben lernen mit Inkusion, denn Inklusion wertet unsere Gesellschaft auf.

Ohne Barrierefreiheit keine Inklusion.

Um Inklusion hautnah zu erleben, lädt der VdK herzlich zu seinen Inklusionstagen ein: 

Inklusionstag in Waldernbach am 6. Mai

Inklusionstag am Wiesbadener Schlossplatz am 3. Juni 

Inklusion, eine Herausforderung für die Gesellschaft 

von Jörg Müller, März 2023 

Das Wort Inklusion hat sich zu einem Modewort entwickelt. Es geht dabei aber nicht um Modisches, sondern um Wichtiges, um substanziell Demokratisches. Es geht um die gesellschaftliche Zeitenwende, einen gewaltigen Lernprozess. 

Inklusion heißt nicht, wie vielerorts angenommen, dass behinderte Kinder anstelle der Sonderschulen die Regelschulen besuchen dürfen. Inklusion bedeutet Nicht-Ausgrenzung, Respekt und Toleranz dem anderen Gegenüber, das Recht auf selbstbestimmte Teilhabe, ohne aufgrund von Behinderung benachteiligt zu werden. 

In welcher Gesellschaft wollen wir leben?
Möchten wir nicht selbst die Möglichkeit
haben, unsere eigenen Potentiale zu
entwickeln, möchten wir nicht selbst mit unseren Meinungen und Einschränkungen akzeptiert werden? 

Es entspringt unserer demokratischen Grundkultur und der Idee des Sozialstaates, dass wir in unserer modernen Gesellschaft niemanden ausgrenzen oder gar zurücklassen dürfen. 

Eine gewisse Vorstellung von Inklusion steckt also bereits in jedem von uns, und doch ist im Alltag vieles noch nicht so, wie es sein sollte. Anträge und Formulare im Amt sind nicht für jeden verständlich, öffentliche Einrichtungen nicht überall mit einem Rollstuhl oder durch Taktile Leitsysteme problemlos erreichbar, nur um Beispiele dieser alltäglichen Barrieren zu aufzuzählen. 

Die UN-Konvention definiert den Begriff „Behinderung“ neu. 

Wollen wir Inklusion im Sinne der UN- Konvention leben, so sollten wir neu denken, denn der Begriff Behinderung wird heute abweichend definiert. Als medizinischer Begriff bezieht er sich ursprünglich auf die Personen, die eine körperliche, geistige und/oder seelische Beeinträchtigung aufwiesen. 

Jetzt steht der Begriff „Behinderung“ neben 

der Behinderung im medizinischen Sinne, für eine Beeinträchtigung seitens der Gesellschaft, wenn sie durch ihr Verhalten, ihre 

Einstellungen und durch Barrieren, die jeweils betroffene Person behindert. Es geht also nicht nur um „behindert sein“, sondern gerade auch um das „behindert werden“. Das wiederum können wir beheben, indem wir unser Verhalten ändern. 

Die Vorstellung von Behinderung bezieht sich nicht nur auf die im medizinischen Sinne „Behinderten“, sondern schließt alle mit ein, die – aus welchen Gründen auch immer – an der gleichberechtigten Teilhabe in unserer Gesellschaft gehindert werden. 

Die Inklusion von Menschen mit körperlichen/geistigen/seelischen Behinderungen stellt die größte Herausforderung an uns alle, die Nicht- Ausgrenzung, den Respekt und die Toleranz in unserem Alltag zu leben. Wir dürfen dabei nicht die Menschen vergessen, die durch einen Migrationshintergrund, durch Armut, fehlende Bildung oder niedrige soziale Herkunft schnell an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. 

Die Inklusion ist der Auftrag an Alle, an jeden Einzelnen von uns zu bemühen, Barrieren egal welcher Art, aktiv abzubauen und die Möglichkeit der Teilhabe allen in unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Es ist eine Frage der Gewohnheit, ob man den Umgang mit dem Andersartigen als normal empfindet und Vielfalt tatsächlich leben kann. Inklusion muss wachsen. Der Gedanke und die Idee müssen in die Gesellschaft hineingetragen werden, um sinnvolle und nachhaltige Erfolge zu erzielen






			
	
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Stadtbusse

Beschluss : zum ÖPNV in Idstein (auch Emil). Darin enthalten ist, dass bis zur Inbetriebnahme der seinerzeit bestellten, aber nicht gelieferten, für Hilfsbedürftige nutzbaren Kleinbusse Emil, die Fahrgäste mit Schwerbehindertenausweis und gültiger Wertmarke zur unentgeltlichen Beförderung im ÖPNV auf den Strecken des On-Demand-Verkehrs in Idstein die Kosten für solche Fahrten mit dem Taxi erstattet bekommen. Einfach gesagt : Brigitte, du kannst bis auf Weiteres nun statt Emil Taxi fahren, aber die Quittung aufheben und bei der Stadt abrechnen.

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Barrierefreies WC Idstein

Das war einmal ! die Toilette wurde abgebaut und wir fangen mit der Diskussion von vorne an.

LOKALES

Mittwoch, 15.02.2023

Neues Behinderten-WC nicht barrierefrei 

Nach jahrelanger Diskussion steht nun eine Toilette in der Rathausunterführung in Idstein – doch Ausführung ist „nicht sinnvoll“ für Nutzer

Von Beke Heeren-Pradt 

IDSTEIN. Man muss schon nahe genug an den neuen „Kasten” herantreten – und dies unbedingt auch von der richtigen Seite tun –, um zu erkennen, dass es sich bei dem Container in der Idsteiner Rathausunterführung um eine Behinderten-Toilette handelt. Nur auf der Seite der Eingangstür befindet sich ein Schild mit dem entsprechenden Emblem. Alle, die noch nicht näher gekommen sind, wundern sich womöglich noch über das merkwürdige Gebilde, das auf dem holprigen Altstadtpflaster auf Holzbohlen montiert und mit einer Stahlrampe versehen wurde. 

Nur mit genug Schwung geht die Tür auf 

„Wir haben uns jahrelang dafür eingesetzt, dass eine Behinderten-Toilette in die Altstadt kommen soll”, erinnert sich Brigitte Geenen, Mitglied im Beirat für Inklusion und Barrierefreiheit (BIB). „Gut, dass jetzt etwas passiert ist”, freut sie sich, „aber die Ausführung ist nicht sehr sinnvoll.” Geenen, die sowohl seh- als auch gehbehindert ist, übt Kritik an der Art, wie die Rampe gebaut ist, und findet außerdem, dass die Tür viel zu schwergängig ist. „Ich bin nicht stabil auf den Beinen, da traue ich mich gar nicht auf diese Rampe, weil ich Angst habe, an der Seite herunterzufallen”, erklärt sie ihr eigenes Problem. 

Siegbert Neid, ehemaliger Vorsitzender des BIB und wegen einer Querschnittslähmung auf den Rollstuhl angewiesen, kann genau zeigen, an welchen Stellen die neue Behinderten-Toilette Mängel aufweist. Als er den ersten Versuch startet, um mit seinem Rollstuhl in den Container hineinzugelangen, bleibt er auf der Rampe kurz vor der Tür stecken. Damit er nicht wieder zurückrollt, nachdem er mit den Knien die Tür aufgestoßen hat, springt Gert Richter (Vorsitzender des BIB und Stadtverordneter von Bündnis 90/Die Grünen) hinzu und schiebt den Rollstuhl das letzte Stück. Die Tür, die sowohl nach innen als auch nach außen aufgeht, ist zu schwergängig und absorbiert zu viel des Schwunges, den der Rollstuhlfahrer aufbringen muss, um die Rampe emporzukommen. Sie nach außen zu öffnen, ist jedoch keine Alternative. Denn das müsste von der schrägen Rampe aus geschehen. Unmöglich für Rollstuhlfahrer. Und auch für Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, kaum zu machen. 

Podest und längere Rampe könnten entschärfen 

„Am besten wäre es, wenn vor der Tür über die gesamte Breite des Containers ein Podest gebaut würde, auf das die Rampe seitlich führen würde”, schlägt Neid vor. Dann könnten Rollstuhlfahrer von dort aus die Tür auch nach außen öffnen und hätten so auch mehr Platz im Inneren. Aber auch die Ausstattung im Container lasse noch zu wünschen übrig, erklärt Neid. So fehle ein zweiter Stützgriff neben der Toilettenschüssel, ohne den die meisten Nutzer einer Behinderten-Toilette diese gar nicht nutzen könnten. Auch das Fehlen eines Hakens in passender Höhe für eine Jacke moniert Neid und fordert außerdem einen zweiten Abfalleimer für gebrauchte Hygieneprodukte. 

„Wir haben vom Beirat für Inklusion und Barrierefreiheit durch Herrn Neid gute Hinweise erhalten”, sagt Sabine Fritz, als Referatsleiterin für Wirtschaftsentwicklung, Stadtmarketing und Kultur verantwortlich für die Aufstellung des neuen Behinderten-WCs. Nach der Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung habe sie Ende des Jahres versucht, so schnell wie möglich eine Lösung für die Errichtung einer Behinderten-Toilette zu finden, was sich jedoch angesichts des favorisierten Standortes als schwieriger erwiesen habe als gedacht. Denn in die Rathausunterführung, wo der WC-Container unbedingt aufgestellt werden sollte, komme kein Kran-Lkw, den es für die meisten dieser Container-WCs brauche. „Am Ende blieb nur ein Anbieter”, erläutert sie, dass dieses Modell als einziges als Anhänger auf Rollen gebracht werden könne. Vor Ort würden dann nur die Räder abmontiert, weshalb er dann zum Gebrauch auch eine Rampe benötige.

super

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Wer hat Lust mit zu machen

sagt bescheid

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